Biber
und Salizin/Bibergeil
Die
Assoziation mit wilden, weitläufigen und sauberen
Flusslandschaften liegt beim Biber nahe und aufgrund seines
seltenen Vorkommens in Mitteleuropa hat seine Existenz in
Vorpommern etwas „exotisches“.
Doch
es gibt ihn wirklich speziell an der Peene und Trebel und ganz
speziell haben wir einige Fraßspuren ganz in der Nähe von
Ranzin/Griebow an der Swinow gesichtet.
Hier
nun ein paar Eckdaten und Geschichten über den Biber:
Biber
sind die größten bei uns heimischen Nager, deren männliche
Exemplare bis zu 30 kg schwer sein können. Signifikant ist
der als Kelle bezeichnet Schwanz. Breit, flach und beschuppt
dient er zum einen als Steuer und zum anderen als Signalgerät.
Zur Warnung platscht er energisch mit seiner fast einen halben
Meter messenden Kelle aufs Wasser. In Familiensippen leben die
Biber in stille oder langsam fließende Gewässer, die sie zur
Not auch selber mit Dämmen regulieren. Ihre aus Reisig
angelegten Bauten liegen normalerweise in der Gewässermitte.
Gelegentlich bei zuviel Störungen weichen sie auch ans Ufer
aus und erbauen Erdburgen. Hier können die Gänge auch schon
mal an die 30 m lang sein. Der Eingang jedoch ist immer geschützt
unter Wasser.
Das
Wasser ist das Element des Bibers. Er entfernt sich nie sehr
weit hiervon. Gelegentlich streift er mal durch ein
angrenzendes Feld oder Wald zwecks Nahrungssuche. Er ist
Vegetarier und ernährt sich von Wasserpflanzen, Zweigen und
grünen Ästen. Hierfür fällt er auch schon mal einen Baum
und hinterlässt die kegelförmige Fraßspur. Die Zweige
transportiert unter Wasser und lagerte sie dort in der
Erde gesteckt ein, für den Winter. Weiden sind das
Leibgericht des Bibers. Die Rinde der Weide enthält einen
Fieberhemmstoff der sich Salizin nennt, den wir als Asperin
kennen. Salizin speichert der Biber als ölige Flüssigkeit in
den Nebenhoden. Als Bibergeil wurde dies früher in den
Apotheken geführt.
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