Peenemünde
In
Peenemünde wurde das Tor zum Weltraum aufgestoßen: 1936
mussten die Bewohner des kleinen Dorfes ihre Häuser räumen,
Hitlers Heeresversuchsanstalt hatte das Land gekauft, und die
Bauern und Fischer waren im Wege. Dort, wo der Peenestrom sich
in die Ostsee ergießt, am nördlichen Ende von Usedom,
entstand das größte und modernste Forschungszentrum der
Welt. Hier wurde die Raketenwaffe A4, von der Nazipropaganda
als Vergeltungswaffe (V1 und V2) gepriesen, entwickelt und
getestet.
Doch
die erste Großrakete der Welt war nicht nur der Vorläufer
aller Raumfahrtträgerraketen, sie war im Zweiten Weltkrieg
eine der mörderichsten Waffen. Die unter der Leitung Wernher
Freiherr von Braun (1912-1977) entwickelten Raketen richteten
vor allem in London und Antwerpen riesigen Schaden an;
Tausende von Menschen verloren ihr Leben. Bereits bei der
Produktion der Waffen kamen mehr als 20 000 Zwangsarbeiter und
Kriegsgefangene zu Tode. Nach dem zweiten Weltkrieg
demontierten die Sowjets entsprechend den Festlegungen im
Potsdamer Abkommen alles, was die Bomben der Alliierten nicht
zerstört hatten.
Geschichtsträchtig
ist der Peenemünder Bodden aber auch, weil am Peenestrom im
Dreißigjährigen Krieg der Schwedenkönig Gustav II. Adolf
mit seinen Truppen gelandet war. Mit dem Rückzug der
Bundeswehr von Peenemünde entfiel der größte Arbeitgeber
des Ortes (390 Einw.). Die Arbeitslosigkeit ist seitdem hoch,
viele Gebäude und Wohnungen stehen leer. Jedoch findet man jede Menge spannende Architekturmotive zum Fotografieren.
Sehenswert:
Historische-Technisches
Informationszentrum
Kapelle,
Bahnhofsstr.
Die
Kleine 1867 errichtete achteckige Kapelle, zur Peenemünder
Militärzeit verfallen, wurde 1993 wieder hergerichtet. Einst
Friedhofskapelle, ist sie heute Erinnerungsstätte für die
Opfer von Peenemünde. Ein Gedenkstein aus dem Jahre 1930
erinnert an die Landung der Truppen des Schwedenkönigs Gustav
Adolf, die 1630 bei Peenemünde gelandet sind, um in den
Dreißigjährigen Krieg einzugreifen.
Maritim
Museum, im Hafen
Mitte
Mai - Mitte Sept. täglich 9-21 Uhr
Mitte
Sept.- Mitte Mai täglich 10 - 18 Uhr
Das
an der Pier vertäute U-Boot war einst das größte
dieselbetriebene U-Boot der Welt. Den 1969 gebauten
Unterwasserjäger U-461 hat die russische Kriegsmarine 1994
ausgemustert. Als Museumsschiff gibt es Einblick in sein
Inneres, so ist zu sehen, wie die Besatzung auf engsten Raum
lebte und welche Technik in der stählernen Röhre installiert
ist. Der 1877 erbaute Dreimastschoner "Vidar" der
zum Gaststättenschiff wurde, kann wegen eines Brandes vorerst
nicht besichtigt werden.
Alte
Wache, zum Hafen 4
In der alten Wache befindet
sich neben der nördlichsten Buchhandlung der Insel Usedom,
eine Fischräucherei, Internetcafè und die Vermittlung von
Pensionen und Ferienwohnungen. Mit köstlich
frischgemahlenen Kaffee werden Sie im Cafe mit maritimen
Flair verwöhnt.
Tel./Fax: 038371-21464
www.altewache-peenemuende.de
Museumsschiffsverein
Peenemünde e.V.
Zum
Hafen 4,
17449
Peenemünde
Tel:/Fax
038371-21464
www.taucher2.de
webmaster@taucher2.de
Phänomenta
"Physik zum Anfassen" Museumsstrasse
12
17449
Penemünde Tel.:
038371-26066 Öffnungszeiten:
April
bis September 9-18 Uhr, Oktober bis März 10 - 16 Uhr
(November bis März montags geschlossen).
|